ray Filmmagazin » Filmkritiken » Die Super-ex

Die Super-ex

| Jörg Schiffauer |

Trennungen laufen nur selten unproblematisch ab. Wenn die Partnerin jedoch eine mit Superkräften ausgestattete Psychopathin ist, kann die Beziehungskrise schnell zur Katastrophe werden.

Werbung

 

Als Matt, Langzeitsingle und Durchschnittstyp, Jenny kennen lernt, scheint er endlich seine lang ersehnte Traumfrau gefunden zu haben. Denn seine neue Freundin ist nicht nur attraktiv, sondern scheint auch noch einen erfreulich unkomplizierten Charakter zu besitzen. Und sie vertraut ihm alsbald sogar das große Geheimnis ihres Doppellebens an. Jenny agiert nämlich auch als Superheldin namens G-Girl, die mit ihren außergewöhnlichen Kräften die Welt vor Gefahren aller Art bewahrt. Doch während G-Girl für ihre Heldentaten ungeteilte Bewunderung zuteil wird, erweist sie sich privat als pathologisch eifersüchtige Cholerikerin, die ihre Superkräfte auch für gänzlich unedle Zwecke einzusetzen bereit ist und Matt damit das Leben zur Hölle macht.

Beziehungsprobleme in all ihren konfliktreichen Facetten bieten nun wahrlich genügend Stoff für eine Aufarbeitung komödiantischer Natur. Und makellose Superhelden, mitsamt der von Fankreisen kultisch betriebenen Verehrung, schreien förmlich nach dem obligatorischen satirischen Seitenhieb. Der Plot von My Super Ex-Girlfriend würde also durchaus ausreichend komödientaugliches Material bieten, um Regieroutinier Ivan Reitman nach seiner mehrjährigen Kreativpause das Feld für ein erfolgreiches Comeback aufzubereiten. Nun eilt Reitman seit Ghostbusters der Ruf des Spezialisten für erfolgreiche Komödien nach, und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sein Sinn für Humor seit den 1980ern weitgehend unverändert geblieben ist. Bissiger Witz und beißende Ironie gehören weiterhin nicht zu Reitmans Repertoire, auch im Fall von My Super Ex-Girlfriend beschränkt sich seine Inszenierung darauf, eine nette, harmlose Komödie in Szene zu setzen, die jeden Anflug von satirischer Schärfe tunlichst zu vermeiden sucht. Im Verlauf der berechenbaren Handlungsstränge gelingt zwar auch die eine oder andere Pointe, doch nur allzu oft rutscht der Film in Richtung oberflächlicher Albernheiten ab.

Uma Thurman hat sich von der sie bei diesem Film umgebenden Mittelmäßigkeit gottlob nicht anstecken lassen und meistert den Part der durchgeknallten Superheldin mit einer souveränen Leichtigkeit, die die Leistungen des übrigen Ensembles nur umso blasser aussehen lassen. Um Luke Wilson an die Wand zu spielen, benötigt Miss Thurman jedoch wirklich keine schauspielerischen Superkräfte.