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The Bank Job

Filmstart

The Bank Job

| Jörg Schiffauer |
Der spektakuläre Einbruch in eine Bank wird für die Diebe zu einer tödlichen Falle.

Raffinierte Diebeszüge haben sich im Lauf der Filmgeschichte schon oft als populäre Sujets erwiesen, nicht zuletzt deshalb, weil die akribische Planung und präzise Ausführung solcher Taten ein gewisses Maß an Bewunderung hervorrufen und derartige Delikte mit mehr als nur einen Hauch von Romantik umgeben. Die Liste der stilbildenden Werke dieses Subgenres reichen von Jules Dassins Rififi über Michael Manns Thief bis hin zu Steven Soderberghs Ocean’s-Filmen, um nur einige zu nennen. Eine lange Reihe mit manch durchaus großen Vorbildern an denen sich Roger Donaldsons neuer Film messen lassen muss.

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The Bank Job erzählt, basierend auf einem tatsächlichen Kriminalfall aus dem Jahr 1971, die Geschichte eines der größten Raubzüge in der Geschichte Großbritanniens. Terry (Jason Statham), ein ehemaliger Kleinkrimineller, der sich mehr schlecht als recht in London als Gebrauchtwagenhändler durchschlägt, erhält von seiner langjährigen Bekannten Martine (Saffron Burrows) eines Tages ein verlockendes Angebot unterbreitet: Mittels eines Tunnels könne man in eine Bank eindringen und völlig unbemerkt an die Schließfächer gelangen. Die Idee scheint schlichtweg genial, also trommelt Terry nach anfänglichem Zögern seine alte Gang zusammen. Und die auf den ersten Blick etwas skurril anmutende Truppe schafft es tatsächlich, den Plan exakt umzusetzen und eine Millionenbeute an sich zu bringen. Doch Roger Donaldsons Inszenierung vermeidet es, sich darauf zu beschränken, den schon oftmals, siehe oben, erzählten Plot eines ausgeklügelten Raubzugs einfach nur zu variieren. Der gefinkelte und erfolgreiche Einbruch ist nur die ausführliche Exposition für ein abrupt hereinbrechendes, blutiges Drama, denn die eigentlich harmlosen Diebe sind von Anfang an nur Bauernopfer in einem Komplott, dessen Drahtzieher zwischen Politik, organisiertem Verbrechen und Geheimdiensten agieren. Terry und seine Komplizen finden sich unerwartet in ein Netz von Verrat, Lügen und Intrigen verstrickt, das schon bald zur tödlichen, ausweglosen Falle zu werden droht. Und was zunächst den konventionellen Spuren der charmanten Gaunerkomödie zu folgen scheint, kippt ebenso unversehens wie unerbittlich in Richtung einer Tragödie von fast schon epischer Dimension. Regisseur Donaldson versteht es dabei, die Balance zwischen genrebedingter Leichtigkeit und wuchtiger Dramatik geschickt zu finden und damit die Spannungskurve bis zum Schluss hochzuhalten.