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Die Chroniken von Narnia – Prinz Kaspian

| Bettina Schuler |

Runde Zwei des groß angelegten Fantasy-Epos.

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Ein Jahr ist vergangen, seitdem sich die vier Pevensie-Geschwister auf Abenteuerfahrt in Narnia befanden und die tierischen Bewohner vom Joch der weißen Hexen befreiten. Zum Dank wurden sie in den Königsstatus erhoben, doch unglücklicherweise landeten sie wieder in der realen Welt. Durch einen erneuten Zufall werden sie im zweiten Teil der Saga zurück nach Narnia gerufen. Doch statt des arkadischen Paradieses, das sie einst verlassen haben, finden sie sich in einer Welt voller Hass und Zwietracht wieder, in der die Menschen sich die bis dahin gleich berechtigten Tiere untertan machen wollen. Der Einzige, der alles wieder ins Lot bringen kann, ist der rechtmäßige Thronerbe der Menschen, Prinz Kaspian.

Bereits der erste Teil der Chronicles of Narnia hatte jede Menge Fantasy und Action zu bieten. Lag dort jedoch der Fokus noch auf dem märchenhaften Aspekt, so konzentriert sich der zweite Teil voll auf die Actionseite. So wird etwa der Zuschauer gleich zu Beginn in eine wilde Verfolgungsjagd zwischen Prinz Kaspian und seinem machtgierigen Onkel Miraz, der seinen Neffen töten will, um sich selbst an die Spitze Narnias zu setzen, geworfen. Nach einer kurzen Verschnaufpause folgt alsbald die Überleitung zum endgültigen Showdown, in dem sich diverse Kreaturen und Miraz’ Armee des Grauens einen nicht enden wollenden Kampf liefern, in dem alles aufgeboten wird, was ein ordentlicher Blockbuster braucht: Spektakuläre Kamerafahrten, eine Unmenge an computeranimierten Fabelwesen plus opulente Settings. Ein fantastisches und überaus gelungenes Zusammenspiel von Animations- und Realfiguren, das in keinem Moment billig wirkt und auf dieser Ebene durchaus das Niveau von The Lord of the Rings erreicht, wenn es auch in The Chronicles Of Narnia deutlich weniger blutig und düster zugeht.

Leider ist es jedoch für Zuschauer, die den ersten Teil der Chronik nicht kennen, überaus schwierig, alle Anspielungen und Zusammenhänge zu verstehen, da zumeist kommentarlos an das bisherige Geschehen angeknüpft wird. Zudem wird durch die Fokussierung auf die Action- und Kampfsequenzen das eigentliche Thema, das Heranwachsen
der Jugendlichen zu verantwortungsbewussten Menschen, die ihre eigenen Interessen hinter jene der Gesellschaft stellen, stark vernachlässigt. Und auch die tierischen Gefährten der Helden, die einen Großteil des Charmes und Witzes des ersten Teils ausmachten, werden zugunsten der spektakulär in Szene gesetzten Schlachten in den Hintergrund gedrängt.