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Das Haus der Dämonen

| Ilsa Aichhorn |

Ein Haus, eine Familie und eine dunkle Vergangenheit – Zutaten für eine unheimliche Mischung aus The Amityville Horror“, The Others“, The Sixth Sense“ und Poltergeist“.

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„Based on true events” – das ist bei Horrorfilmen ein gutes Vermarktungskonzept. In diesem Fall basieren die Vorkommnisse auf Erlebnisberichten der Familie Snedeker, dokumentiert von einem bekannten Ehepaar: Ed und Lorraine Warren. Die selbsternannten Parapsychologen haben Jahrzehnte lang in den USA Fälle von Geistererscheinungen erforscht. Berühmt wurden die beiden durch ihre Untersuchungen mysteriöser Vorgänge in einem unheimlichen Haus, eine Geschichte, die 1979 unter dem Titel The Amityville Horror verfilmt wurde. Kein Wunder also, dass die Story von The Haunting in Connecticut Ähnlichkeiten aufweist. Familie Campbell beschließt vorübergehend nach Connecticut zu ziehen, Sohn Matt hat Krebs und muss regelmäßig zu Behandlungen ins Krankenhaus. Schnell wird ein nahegelegenes Haus gefunden, das auch noch günstig zu haben ist. Kein Wunder, denn das Domizil hat eine dunkle Geschichte. Früher war es ein Bestattungsunternehmen, inklusive Keller zur Leichenwäsche und einem Leichenbestatter mit Hang zu dunkler Magie. Der hat reihenweise Leichen geschändet, um die seherischen Fähigkeiten seines Sohnes Jonah zu forcieren. Bald beginnt der krebskranke Matt diese toten Menschen zu sehen – mit abgeschnittenen Augenlidern und in die Haut eingravierten Bibelsprüchen. Ein befreundeter Priester erklärt ihm, dass er die Geister sehen kann, weil er durch seine Krankheit dem Tod so nahe ist. Der Teenager weiß bald nicht mehr, ob er langsam verrückt wird oder tatsächlich Geister sieht. Die Lage beginnt sich nach und nach zuzuspitzen, bis die gesamte Familie in Gefahr schwebt. Bei seinem Kinodebüt hat Regisseur Peter Cornwell einen lehrreichen Exkurs in die Parapsychologie mit eingebaut. So erfährt man, was als „Ektoplasma“ bezeichnet wird, nämlich ein gallertartiger Stoff, der aus Körperöffnungen wie Mund und Nase treten kann – eine Geistermanifestation aus dem Köper eines Menschen heraus. Also nicht, dass man glauben könnte, der arme Jonah kotzt sich bei einer Seance die Gedärme aus dem Leib; die Seele aus dem Leib würde es in diesem Fall schon eher treffen. Blut und Beuschel-Freaks freuen sich an dieser Stelle aber zu früh, denn sie kommen nicht auf ihre Kosten, der Film lebt vor allem durch virtuoses Sounddesign, aufwändige Ausstattung und (wenngleich vorhersehbare) Schreckmomente. Virginia Madsen als Power-Mami und Kyle Gallner, Star der TV-Serie Smallville, geben dem Film besetzungstechnisch noch den nötigen Oberflächenlack. Die Geisterjagd kann also beginnen.