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Date Night – Gangster für eine Nacht

Filmkritik

Date Night – Gangster für eine Nacht

| Alexandra Seitz |

Leidlich lustige Rekapitulation eines außer Kontrolle geratenen romantischen Abends

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Um Eltern und vielbeschäftigten Eheleuten ein Mittel gegen drohende Familien- und Pärchen-Routine an die Hand zu geben, ersonnen findige Therapeuten die „Date Night“, bei der die schon länger Verbandelten sogenannte „Quality Time“ miteinander verbringen. Das soll so ungefähr heißen, dass man einmal in der Woche gemeinsam ausgeht und bei der Gelegenheit (mehr als sonst) auf die Befindlichkeit des Anderen achtet – idealerweise endet der Abend dann mit leidenschaftlichem Sex. Doch auch Date Nights sind anfällig für Routine, wie Clara und Phil Foster aus New Jersey feststellen müssen. Nur noch mit Ach und Krach schleppen sie sich in das ewig selbe Restaurant, machen dort die ewig gleichen Späße, besprechen die familiären Aufgaben der nächsten Tage und sind schließlich so müde, dass der leidenschaftliche Sex leider auch diesmal wieder ins Wasser fällt. Bis eines Abends Clara ein dekolletiertes Kleid anzieht und die Brille weg lässt und Phil, aufgescheucht, mit ihr nach New York in ein schwer angesagtes Nobelrestaurant fährt. Mangels Tischreservierung geben sich die Fosters dort, als die Tripplehorns mehrmals vergeblich ausgerufen werden, als eben diese aus. Das hätten sie nicht tun sollen, denn die Tripplehorns haben ein Problem mit der Mafia.

Date Night ist, nach den beiden Night at the Museum-Filmen und dem Pink Panther-Remake, eine weitere, leidlich unterhaltsame Belanglosigkeit von Komödien-Routinier Shawn Levy. Seine humoristischen Elemente bezieht das Werk zum einen aus der immer fruchtbaren Kollision von Normalmensch und Extremsituation. Zum anderen kann er mit einer effektvollen Besetzung der Nebenrollen aufwarten, die die Verrenkungen und Hysterien der beiden Komiker Steve Carell und Tina Fey in den Hauptrollen mit kühler Zurückhaltung kontrastiert. Ray Liotta als unwilliger Mafioso, Taraji P. Henson als ehrbare Polizistin, William Fichtner als sündiger Staatsanwalt, James Franco als angeblicher Mr. Tripplehorn – allesamt verkörpern pointiert ihre jeweilige Funktion. Herausragend aber ist der als Running Gag eingesetzte Mark Wahlberg in der Rolle des Retters in der Not; er hat wenig mehr zu tun, als mit nacktem Oberkörper die Tür zu öffnen – und unschuldig darauf zu warten, dass die auf der Schwelle Stehenden ihre Fassung zurück erlangen. Der im Vergleich eher schmächtig ausfallende Steve Carell nutzt den beeindruckenden Wahlberg’schen Torso für mimisch trefflich gestalteten Schwanzlängenvergleich.