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Safe House

Safe House

| Jörg Schiffauer |

Safe House – Konventionelle Actionware im Milieu der Geheimdienste

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Seine Arbeit als CIA-Agent hätte sich Matt Weston (Ryan Reynolds) eigentlich aufregender vorgestellt. Doch er ist als Verwalter eines sicheren Aufenthaltsortes für gefährdete Personen aller Couleurs, einem so genannten Safe House, irgendwo in Kapstadt abkommandiert worden. Und da dort auf geheimdienstlicher Ebene nicht viel los ist, sitzt Weston allein in dem Versteck herum und kommt sich immer mehr wie ein Hausmeister als ein Agent im Außendienst vor. Das ändert sich allerdings schlagartig, als man ihm mit Tobin Frost (Denzel Washington) ein ganz großes Kaliber anvertraut. Denn Frost zählte einstmals zu den Top-Agenten der CIA, ehe er geheime Informationen an jeden zahlungskräftigen Kunden verriet und zum Staatsfeind Nummer
Eins mutierte. Und da Frost auch die illegalen Praktiken aller bedeutenden Geheimdienste kennt, hat er sich so viele Feinde gemacht, dass er sich nun seinem alten Arbeitgeber CIA als Kronzeuge anbietet um sein Leben zu retten. Doch kaum im vermeintlich sicheren Unterschlupf angekommen, wird das Safe House von einem Killerkommando überfallen, Weston und Frost können gerade noch entkommen. Und da sich Matt Weston nicht mehr sicher ist, wem er innerhalb des Geheimdienstes noch vertrauen kann, muss er sich zunächst einmal mit Frost allein durchschlagen.

Es sind oftmals strapazierte Elemente wie Verrat, geheimdienstliche Machinationen und nicht zuletzt die ungleichen Protagonisten, die durch widrige Umstände gezwungen sind, miteinander zu kooperieren. Von Anfang an macht die Inszenierung klar, dass in Safe House kein Platz für subtile Zwischentöne bleibt. Im Vordergrund steht krachende Action bei einer nicht enden wollenden Abfolge von Shootouts, Verfolgungsjagden und allen sonstigen Arten von physischen Auseinandersetzungen. Doch selbst das hohe, nie abreißende Tempo, mit dem die Geschichte durchgepeitscht wird, kann nicht verhindern, dass sich nach und nach Ermüdungserscheinungen einschleichen und der Zuschauer nicht nur den Charakteren sondern auch sich selbst eine Atempause zu wünschen beginnt. Dass dabei für dramaturgische Wendungen wenig Raum vorhanden ist und der Plot in seiner konventionellen Konstruktion allzu vorhersehbar und berechenbar bleibt, macht die Sache auch nicht wirklich besser. Selbst ein Klasseschauspieler wie Denzel Washington hat – wie auch der Rest des hochkarätigen Ensembles – Mühe, in einem sich zusehends in Richtung eindimensionales Spektakelkino entwickelnden Film seiner Figur Nuancen abzuringen, die über die in diesem Genre üblichen Stereotypen hinausgehen.