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Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 / Cloudy with a Chance of Meatballs 2

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 / Cloudy With a Chance of Meatballs 2

| Andreas Ungerböck |

Phantastisch knallbuntes Sequel zu einem äußerst vergnüglichen Vorgänger

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Die Animationsabteilung von Sony ist offensichtlich drauf und dran, dem Platzhirschen Pixar den Rang abzulaufen, was Originalität und Kreativität betrifft. Neben Arthur Weihnachtsmann (2011) und dem umwerfend komischen Hotel Transsilvanien (2012) gehörte der erste Teil von Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (2009) zu den absoluten Highlights des seit Jahren anhaltenden familientauglichen Animationsfilm-Booms. Enthusiasten, die schon sehnsüchtig auf die Neuverfilmung des unverwüstlichen „Popeye“-Stoffes (2015) warten, können sich die Wartezeit jetzt jedenfalls mit diesem prächtigen Sequel versüßen.
Wir erinnern uns: Flint Lockwood, ein aufstrebender junger Erfinder, hatte im ersten Teil – gedreht nach dem wunderbaren Kinderbuch von Judi und Ron Barrett – mit der Produktion von überdimensionierten Lebensmitteln zwar viel Freude, aber auch allerlei Turbulenzen ausgelöst und seinem auf der Insel Swallow Falls gelegenen Heimatort, der bislang von der aussterbenden Kunst des Sardinen-Konservierens gelebt hatte, mächtig Publicity verschafft. Zum Schluss war alles mit riesigen Essensresten versaut, und deshalb macht sich zu Beginn des zweiten Teils eine Putzbrigade, entsandt von Flints Erfinder-Idol Chester V, daran, den Ort zu säubern. Um nicht im Weg zu sein, müssen Flint und seine Freunde (inklusive seinem Vater Tim, wieder gesprochen vom legendären James Caan, und seiner Angebeteten, der TV-Wetterlady Sam Sparks) aufs Festland, nach San Franjosé in Kalifornien umziehen. Lockwood findet einen Job in Chesters Vs Live Corp, einer Art megalomanem Think Tank: Da werden von tausenden Mitarbeitern rund um die Uhr Ideen kreiert, sondiert, prämiert oder verworfen. Doch die Aufräumarbeiten auf der Insel laufen unrund, und so schickt Chester V Flint hin, um nachzusehen, was denn da los sei. Wieder nimmt Flint seine Buddies mit. Auf der Insel erwarten sie – und uns – einige gewaltige Überraschungen; mehr zu verraten, verbieten Sitte und Anstand.
Was sich die Sony-Crew da an Kreaturen und Ereignissen ausgedacht hat, wirkt wie ein Animationsfilm gewordener, wenn auch liebenswürdiger LSD-Trip. So bunt, so phantastisch kann Film sein, wenn er von den richtigen Kindsköpfen hergestellt wird. Der Grat zum „over the top“ ist da schmal, und manchmal ist das ganze Unterfangen gefährlich nahe dran, aber irgendwie kratzt man immer noch rechtzeitig die Kurve. Und als Bonus kann man auch noch James Caan singen hören. Dass der Film an den US-Kinokassen so fulminant erfolgreich war, ist kein Wunder: Da möchte jede/r Kind (geblieben) sein.