Und täglich grüßt leider nicht das Murmeltier.
Im Leben von Samantha Kingston läuft es eigentlich rund. Weil die junge Dame an ihrer Highschool äußerst beliebt ist, hat sie – zumeist in Gesellschaft mit ihren drei besten Freundinnen – dort eine gute Zeit. So verläuft auch ein Februartag wie üblich zwischen Unterricht und Pausengeplauder über Dinge, die junge Menschen dieses Alters eben so beschäftigen. Bei einer abendlichen Party soll der Tag entspannt ausklingen, eine Harmonie, die durch das Auftauchen einer Mitschülerin, die von allen als Freak angesehen wird, ein wenig gestört ist. Und dann passiert auf der Heimfahrt ein schwerer Autounfall … Als Samantha am nächsten Morgen wie gewohnt aufwacht, glaubt sie zunächst, einen besonders eindringlichen Alptraum gehabt zu haben. Als der Tag jedoch genau wie der vorhergehende abläuft, inklusive des Unfalls mit dem morgendlichen Wiedererwachen, reift bei dem Mädchen die Erkenntnis, dass sie unglaublicherweise in einer Zeitschleife festhängt und denselben Tag immer und immer wieder durchlebt.
Angesichts eines derartigen Sujets ist es unvermeidlich, auf das filmische Musterexemplar dieses Subgenres zurückzukommen. In Groundhog Day (1993) nahm Bill Murray als grantiger Meteorologe es von der komischen Seite, der Zeitschleife nicht mehr entkommen zu können, die lähmende Monotonie des ewig gleichen Tages wird dabei zu einer höchst witzigen Reflexion unseres Alltags. Doch in Before I Fall bleibt jene Monotonie weitgehend, was sie nun einmal ist – redundante Langeweile. Endlos erscheinen in Ry Russo-Youngs einfallsloser Inszenierung die immer wiederkehrenden Highschool-Rituale, die Samantha wiederholt durchläuft, der angesichts ihrer misslichen Lage zunächst nicht viel mehr einfällt, als ihr Outfit einem Wandel vom Girlie- zum Gothic-Look zu unterziehen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit – und zu viele wiederkehrende Highschool-Tage –, bis bei Samantha die Erkenntnis reift, dass ihr Leben unter der schönen Oberfläche Baustellen hat. So entpuppt sich eine ihrer besten Freundinnen als maliziöse Mobberin und ihr Freund als veritables Ekelpaket. Dass spätestens von hier an eine ziemlich ranzig anmutende Didaktik Platz greift, macht die Sache nicht besser.
Zoey Deutch, eine der vielversprechendsten Nachwuchskräfte Hollywoods, die ihr Talent in Richard Linklaters Everybody Wants Some!! unter Beweis gestellt hat, versteht es, der Anspannung und den altergemäßen Gefühlsschwankungen der jugendlichen Heldin Samantha Plausibilität zu verleihen, doch gegen die schablonenhafte Trägheit, die Before I Fall dominiert, bleibt sie schlussendlich machtlos.